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QR-Codes sieht man mittlerweile überall – und trotzdem wird damit häufig noch so viel falsch gemacht. Kaputte Links, falsche Landing Pages oder unscanbare Codes schaden mehr, als sie nutzen. Hier sind ein paar der häufigsten Fehler – und wie man sie vermeidet.

QR-Code Fehler Nr. 1: Kein Mehrwert.

Beim Einsatz von QR-Codes hakt es häufig schon beim Konzept. Oft wird die essentiellste Frage nicht gestellt: Warum sollte jemand den QR-Code scannen?

Wenn ein Code für den Nutzer in der jeweiligen Situation keinen Mehrwert bietet, ist er schlicht sinnlos. Damit sind „echte“ Mehrwerte gemeint, wie kontext-relevante Lösungen oder Services für ein Problem, exklusive Angebote, Zusatzinformationen zu Produkten o.ä.

Viele Unternehmen scheinen eine andere Auffassung zu haben. Gern wird von Print-Anzeigen auf die Startseite der eigenen Website (nicht mobile-fähig) verlinkt – deren Inhalte in keinem Bezug zur Anzeige stehen. Auch gern gesehen sind Links von Plakaten auf TV-Spots – also Verlinken von Werbung auf Werbung.

Das zeugt nicht nur von einem veralteten Menschenbild, sondern ist gleichzeitig ein Schlag ins Gesicht für alle, die sich die Mühe machen und den QR-Code scannen. Ob nach dieser negativen Nutzer-Erfahrung jemals andere Codes der gleichen Firma gescannt werden, ist fraglich.

Tip Nr. 1: Überlegt erst, ob Nutzer durch den QR-Code einen echten Mehrwert erhalten. Wenn das Ziel des Codes ihre Situation nicht einfacher macht, sie unterhält oder exklusive Angebote bietet – verzichtet auf den Einsatz.

QR-Code Fehler Nr. 2: Kein Call to Action.

Immer noch viel zu oft gesehen: Wenig aussagekräftige Call to Actions neben dem QR-Code – oder gar keine. Der beste Mehrwert nützt nichts, wenn die Nutzer nicht wissen, was sie nach dem Scannen des Codes erwartet – bzw. nicht zum Scannen aufgefordert werden.

Denn auch wenn QR-Codes immer bekannter werden, wissen noch immer nicht alle Menschen, was sie damit anfangen sollen. Ein einfacher Call to Action wie „Scanne den QR-Code für einen 50% Rabatt-Gutschein“ oder zumindest ein Hinweis auf das Link-Ziel „Mehr auf beispiel.de“ kann die Nutzungs-Raten deutlich steigern.

Tip Nr. 2: Sagt Nutzern, was sie tun sollen und was sie nach dem Scannen des QR-Codes erwartet.

QR-Code Fehler Nr. 3: Kein Realitäts-Check.

Es tut jedes Mal weh, wenn man es sieht: QR-Codes, die am realen Einsatzort rein technisch nicht gescannt werden können.

Ein QR-Code auf einem U-Bahn-Plakat, der so klein ist, dass man zum Scannen auf die Schienen treten müsste? Gibts leider wirklich. Oder wie wäre es mit einem QR-Code auf einem Autobahn-Plakat? Schon mal versucht, bei Tempo 130 im Vorbeifahren einen Code zu scannen? Als Fahrer? In einer Region mit mangelhafter Netzabdeckung?

Letztlich schaden solche konzeptionellen Versäumnisse keinem – sie nutzen aber auch nichts.

Tip Nr. 3: Prüft vorher, ob der Code an seinem geplanten Einsatzort gescannt werden kann. Wenn nicht – lieber keinen QR-Code einsetzen.

QR-Code Fehler Nr. 4: Keine mobile Landing Page

Auch wenn Mehrwert, Call to Action und situationsadäquater Einsatzort des QR-Codes stimmen, wird eine banale Tatsache häufig vergessen: die Landing Page muss mobile-optimiert sein.

Das schönste Konzept nützt nichts, wenn die Nutzer nach dem Scannen des Codes auf eine Desktop-Version der Webseite gelangen, in der sie zoomen müssen, Buttons nicht funktionieren oder – Worst Case – Technologien wie Flash verwendet werden, die nicht auf allen Endgeräten funktionieren.

Darüberhinaus sollte auch eine mobile Landing Page natürlich spezifische Inhalte enthalten, die Nutzer in dem Kontext abholen, wo sie gestartet sind – und sie nicht auf eine Startseite führen, von der sie sich selbst zum gewünschten Produkt durchklicken müssen.

Tip Nr. 4: Erstellt mobile-optimierte Landing Pages für die QR-Code-Links und kontextrelevante Inhalte.

QR-Code Fehler Nr. 5: Kein Testing

Print-Anzeigen mit QR-Code in Magazinen mit 300.000er Auflage – und der Code funktioniert nicht? Unfassbar, kommt aber vor. Ob beim Erstellen des Codes etwas schief gelaufen ist, tote Links eingebunden wurden o.ä. ist letztlich egal. Fakt ist: Mit exzessivem Testen lassen sich solche Fehler vermeiden.

Tip Nr. 5: Testet die QR-Codes vor dem Ausliefern wieder und wieder durch – mit verschiedenen Geräten, Code-Scannern, Lichtverhältnissen etc..

QR-Code Fehler Nr. 6: Kein Tracking

Euer QR-Code bietet den genialsten Mehrwert aller Zeiten, hat einen knackigen Call to Action, den Realitätscheck bestanden, führt auf eine mobile Seite und funktioniert 100% – dann kann der Einsatz nur ein voller Erfolg werden, oder? An sich schon – es sei denn, Ihr habt vergessen ein Tracking aufzusetzen, um die Resultate auch zu messen.

Selbst wenn die Nutzerzahlen erstmal gering sein sollten – ohne Tracking keine präzisen Zahlen und keine Möglichkeiten zur Optimierung.

Tip Nr. 6: Wenn Ihr einen QR-Code einsetzt, achtet darauf in den Link Tracking-Parameter für Eure Analyse-Software einzubauen. Wenn Ihr Link-Shortener wie bit.ly benutzt, seid Ihr auf der sicheren Seite.

Fazit:

QR-Codes können effektiv sein, wenn sie einen realen Mehrwert bieten und richtig eingesetzt werden. Ob sie wirklich sinnvoll oder nur ein vorübergehender Trend sind, muss jeder selbst entscheiden. Persönlich halte ich sie für eine Übergangs-Technologie auf dem Weg zu Augmented Reality Technologien wie Google Goggles, die relevante Informationen zu Gegenständen, Orten, etc. direkt und ohne Umweg über Scannen eines Codes darstellen.

Wichtig bei aller Euphorie: Erst nachdenken, dann machen. In diesem Zusammenhang ein absolutes Must-See: Scott Strattens Vortrag zu typischen Fehlern im Umgang mit QR-Codes.

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Image Credits:

Foto von Spektograf, Flickr / CC BY-NC-ND 2.0

Alex Glasneck

Alex Glasneck is a Strategy Consultant for Brand, Digital & Experience. He advises companies on digitization and innovation - and writes about opportunities and risks of the new, digital world.

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